Katholische Kirche Dipperz
Pfarrhaus - Dipperz
Als Dipperz 1841 eine eigenständige Pfarrei wurde und fortan nicht mehr zu Margretenhaun gehörte, brauchte man für den neuen Pfarrer eine angemessene Unterkunft. So entschlossen sich 1841 die Bürgermeister der zur neuen Pfarrei Dipperz gehörenden Orte Dipperz, Friesenhausen, Finkenhain, Wisselsrod und Wolferts für den Bau eines Pfarrhauses. Zunächst sollte es auf dem heutigen Grundstück Blum/Glück errichten werden, doch weil es dort zu naß war, entschied man sich dann schließlich für den jetzigen Standort neben der Grundschule in der Wilhelm Ney Straße 13.
Auf dem gegenüberliegenden Grundstück stand ehemals ein Wasserschloß samt Mühle, das von den Edelleuten von Kahlenberg und von Rommrod bewohnt wurde und im 18. Jahrhundert aufgegeben wurde. Vermutlich hat man sich bei einem Großteil der für den Pfarrhausbau benötigten Steine aus den Überbleibseln dieses Schlosses bedient.
Die Fertigstellung des Pfarrhauses erfolgte vermutlich um ca. 1842/1843.
Heute befinden sich im Erdgeschoss des Pfarrhauses das Pfarrbüro, das Archiv, ein Sitzungsraum, sowie eine Küche und eine Gästetoilette. Das Obergeschoß wird vom derzeitigen Pfarrer Piotr Kownacki bewohnt.
Pfarrer und Bewohner des Pfarrhauses
1842 – 1873
1873 – 1874
1874 – Jan. 1884
Feb. 1884 – Sept. 1884
Okt. 1884 – Dez. 1885
Jan. 1886 – 1935
1935 – 1956
1956 – 1979
1979 – 1981
1981 – 2009
Seit 2009
Pfarrer Wiegand
Pfarrer Helfrich
Pfarrei verwaist
Hilfsseelsorger Huhn
Pfarrcuratus Theodor Schäfer
Pfarrer Wilhelm Ney und Haushälterin „Nanny“
Pfarrer Dicke
Pfarrer Paul Hartmann
Pfarrei verwaist
Pfarrer Michael Freiherr von Lüninck und Haushälterin Marianne Erb
Pfarrer Piotr Kownacki
Scheune
Zeitgleich mit dem Bau des Pfarrhauses wurde auch eine Scheune errichtet. Sie diente überwiegend der Unterbringung einer Kutsche sowie der Herberge zweier Pferde, und diverser Kleintiere. Die Kutsche war für den Pfarrer sehr wichtig, denn er mußte die zur Pfarrei Dipperz gehörenden Orte Friesenhausen, Finkenhain, Wolferts und Wisselsrod erreichen können.
Zum Pfarrhaus gehören auch heute noch 2 ha Land, welches jedoch noch nie selbst bewirtschaftet wurde. Von daher wurde die Scheune auch kaum zur Bevorratung von Ernteerträgen genutzt.
Taufstein
Im Pfarrgarten steht ein alter Taufstein mit rundem Becken und Rundbogenblenden sowie ein kleines Steinkruzifix. Er stammt vermutlich aus der alten Schloßkirche und ist eine einmalige Kostbarkeit. Experten vermuten, daß er einer der ältesten Taufsteine des Fuldaer Landes ist.
Kreuz
Im Jahre 1982 wurde im Pfarrhausgarten hinter dem Taufstein ein Friedhofskreuz aufgestellt, welches vom Grab von „Nanny“ , der Haushälterin und Verwandten vom berühmten Pfarrer Wilhelm Ney, stammt.
Brunnen
Hinter dem Pfarrhaus befindet sich ein 18m tiefer Brunnen, der in den 80er Jahren von Pfarrer Michael Freiherr von Lüninck wieder reaktiviert wurde. Er wurde hauptsächlich zur Versorgung der Gänse und zur Bewässerung des Gartens genutzt.